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Moschusparfüme

Moschusparfüme

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Moschus - Unverzichtbar in der Parfümherstellung

Moschus ist der am häufigsten verwendete Rohstoff und ist in fast allen Duftkompositionen enthalten. Seine einzigartige Eigenschaft, die ihn in der Parfümherstellung so unersetzbar macht, ist es die Parfümzusammensetzung auszugleichen und ihr einen subtilen Hauch von Sinnlichkeit und Wärme zu verleihen.

Moschus wird weiterhin auch als Fixiermittel geschätzt, das die Verdunstungsrate reduziert und es so möglich macht, dass die ursprüngliche Mischung länger anhält und gleichzeitig ihren ursprünglichen Duft behält.

In der Parfümherstellung gilt der Begriff Moschus nicht immer nur für einen bestimmten Duftstoff, sondern bezeichnet den Gesamteindruck der Duftkomposition. Das natürliche Aroma von Moschus ist äußerst vielfältig und wird meist mit sehr vielen gegensätzlichen Eigenschaften beschrieben. Die Charakterisierung kann von cremig, süßlich, pudrig bis hin zu ledrig, würzig, reich und holzig reichen. Normalerweise wird die Moschuskomponente als eine animalische Nuance bezeichnet, mit einem lebhaften und schwungvollen, oft widersprüchlichen Charakter. Der typische Moschusgeruch bildet sich aus der natürlichen Moschustinktur. Sobald die flüchtigen Bestandteile verdunstet sind, gelangen die sinnlichen und warmen Moschusnoten, die wir mit Moschus verbinden, an die Oberfläche. 

Moschusgewinnung

Mit dem Namen Moschus wurde ursprünglich eine stark riechende bräunliche Substanz bezeichnete, die vom männlichen Vertreter des Moschushirsches ausgeschieden wurde. Jeder der erwachsenen männlichen Hirsch dieser Tierart hat eine Moschusdrüse, die sich in einem Beutel zwischen den Genitalien und dem Nabel befindet. Die Drüse dient dazu starke Pheromone auszuscheiden, mit denen potentielle Partner angelockt werden sollen.

Seit der Antike gilt der wunderbare Moschusgeruch als erstklassiges Aphrodisiakum, und sogar die moderne Wissenschaft hat hierfür eine Erklärung. Auch wenn die Debatte über die Existenz von Sexualpheromonen ständig fortschreitet, glauben einige Wissenschaftler, dass der Geruch von Moschus dem Geruch von Testosteron sehr ähnelt. Testosteron kann beim Menschen wie Pheromone wirken.

Der Begriff Moschus wird häufig verwendet, um eine breite Palette von Moschusduftstoffen zu beschreiben. Dies sind in der Regel animalische Noten wie Civet, Castoreum und Hyrax, oder verschiedene synthetische Moschusdüfte wie z.B. weißer Moschus.

Der originale Hirschmoschus ist seit Jahrtausenden einer der kostbarsten Rohstoffe in der Parfümerie. Der Hirschmoschus ist einer der teuersten natürlichen Rohstoffe der Welt und sogar teurer als Gold. 

 

Geschichte

Hirschmoschus wird schon seit der Antike verwendet, und einige der frühesten Referenzen seiner Verwendung in der Parfümmanufaktur bieten Hinweise auf arabische und byzantinische Parfümhersteller im 6. Jahrhunderts.

Es wird vom Kalifen Bagdads berichtet, dass er Moschus sehr reichlich nutzte und Moschusduft war in der gesamten arabischen Welt äußerst beliebt.

Dieser duftende Rohstoff wurde überdies dem Mörtel zum Mauern von Moscheen hinzugegeben, um diesen wunderbaren Duft zu verbreiten, wenn die Mauern von der Sonne erwärmt werden.

Moschus wurde jedoch nicht nur wegen seiner olfaktorischen Eigenschaften, sondern auch wegen seiner heilenden Eigenschaften verwendet. Arabische und tibetische Mediziner verwendeten es als erregenden Wirkstoff für die männliche Gesundheit. Auch in der ayurvedischen Heilkunst kommt der Moschus bei der Behandlung von Herz-, Geistes- und Neurologieerkrankungen zum Einsatz und er gilt auch heute noch als einer der wichtigsten Inhaltsstoffe der traditionellen chinesischen Medizin.

Im 18. Jahrhundert wurde künstlicher Moschus von Albert Baur entdeckt. Die Entdeckung geschah rein zufällig während eines Experimentes mit TNT Sprengstoffen. Nach dem Versuch, eine wirksamere Form von Trinitrotoluol zu produzieren, bemerkte er auf einmal einen wunderbar hinreißenden moschusartigen Geruch in der Luft. Er schrieb diesen dann später dem so genannten Nitromoschus zu. Dieser war das erste Mitglied der Familie der synthetischen Moschusduftstoffe. Später wurde er jedoch wegen seiner Instabilität und potenziellen Toxizität verboten.

Weitere spätere Entwicklungen sind polyzyklische und makrozyklische Moschusklassen, von denen erstere am häufigsten in der modernen Parfümerie verwendet wird.

Engelwurz - Angelica archangelica Angelica archangelica - Engelwurz

Makrozyklischer Moschus wird aus Pflanzen hergestellt und ist dem natürlichen Duft des Moschus am ähnlichsten, jedoch ist die Herstellung kostspieliger. Beispiele hierfür sind Engelwurz, Moschusblüten und Ambrette. Ein überaus interessanter Fakt über makrozyklische Moschusdüfte ist, dass zirka die Hälfte der Bevölkerung deren Geruch in einer duftenden Kombination nicht erkennen kann. Das ist ein Grund warum erfolgreiche und angesehene Parfümeure oft verschiedene Moschusarten in ihrer Parfümformel verwenden, um so die ursprüngliche Idee hinter dem Duft auch wirklich vermitteln zu können.

 

 


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