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Wie Wird Parfüm Hergestellt?

Wie Wird Parfüm Hergestellt?

Durch: Oriental Style Kommentare: 1

Parfüm - Die meisten von uns benutzen es täglich, oft sogar mehrmals am Tag. Die Anwendung ist unglaublich praktisch und bequem. Wir machen uns wahrscheinlich niemals Gedanken über unser Parfüm, weil seine Verwendung oft ein lieb gewordene Gewohnheit in unserer täglichen Routine ist.

Manche Menschen verwenden Parfüm, weil es ihr Selbstwertgefühl steigert und ein ihnen gutes Gefühl gibt. Andere wiederum lieben es, Parfüm zu tragen, weil es ihre Persönlichkeit betont; es hebt sie von der Masse ab. Und einige wenige Menschen tragen Parfüm, um unangenehme Gerüche zu verbergen. Ein etwas unangenehmer Fakt, der aber leider wahr ist. Der Duft von Parfüm kann auch helfen, bestimmte Erinnerungen wachzurufen oder die Stimmung zu heben. Wir sehen, es gibt viele verschiedene Gründe, warum man einen bestimmten Duft trägt.

Zu verstehen, wie Parfüm hergestellt wird, kann helfen, diesen hübschen kleinen Flakon und den Inhalt ein wenig mehr zu schätzen.

Ein Kleiner Historischer Rückblick

Räuchern mit Duftstoffen

In der vorindustriellen Zeit gab es keine synthetischen Parfümzutaten. Alle Zutaten für die Parfümherstellung kamen auf die eine oder andere Weise aus der Natur. Alte Zivilisationen verwendeten Öle, Fette und Wasser mit aromatischen Blumen, Gewürzen und verschiedenen Holzarten, um die Düfte nutzen zu können.

Sie benutzten verschiedene Blumen, Kräuter, Harze und Hölzer, die in Fetten, Ölen oder Wasser getränkt wurden. So wurden beispielsweise Rizinusöl, Sesamöl und Leinsamenöl oft zu diesem Zweck verwendet.  

Aber die Verwendung war nicht auf nur auf den Körper selbst beschränkt. Die Verbrennung von Holz, Harzen und aromatischen Kräutern war weit verbreitet, um eine gut duftende Umgebung zu schaffen. Diese Art der Verwendung war sowohl im Privaten als auch an religiösen Orten wie Tempeln und Kirchen üblich. 

Die Extraktion des Parfüms

Parfümherstellung Extraktion

Im Laufe der Zeit wurden weltweit verschiedene Methoden zur Extraktion von Duftstoffen aus Rohmaterial eingesetzt, die sich seit der industriellen Revolution stark verändert haben. Manche Methoden werden heute nicht mehr oder nur selten eingesetzt.

 

  • Expression - Dieses Verfahren ist nur für Zitrusfrüchte geeignet. Hierbei werden die Schalen der Früchte durchlöchert und im Anschluß ausgepresst. Die austretende Flüssigkeit wird mit feuchten Papieren gefiltert, um die wässrigen Bestandteile von den Duftölen zu trennen.

 

  • Mazeration - Pflanzenmaterial wird hier in 70-80 Grad heißes Öl gegeben, um die Duftstoffe zu extrahieren. Dieses Verfahren wird heute nicht mehr angewendet. Es eignet sich nur für Rohstoffe, deren Öle sich erst bei hohen Temperaturen verflüchtigen wie z.B. Rosenblätter.

 

  • Enfleurage - Dieses alte Verfahren wird heute ebenfalls nur noch selten praktiziert. Die Blätter oder Blütenblätter werden in eine dünne Fettschicht gelegt wurden, die dann die ätherischen Öle der Pflanze aufnimmt. Der Vorgang wird mehrmals mit neuen Blüten wiederholt bis das Fett mit den Parfümölen gesättigt ist. Im Anschluß wird nun das Fett mit Weingeist ausgewaschen und man erhält die sogenannten Infusionen.

 

  • Destillation - Die Pflanzenteile werden gekocht oder Dampf ausgesetzt, um sie die kostbaren Öle zu extrahieren. Dieses Verfahren wird auch heutzutage noch oft angewendet wie zum Beispiel in Bulgarien oder der Türkei zur Produktion von Rosenöl.

 

  • Extraktion - Eine Weiterentwicklung der Enfleurage, bei der man anstelle des Fettes ein flüchtiges Lösungsmittel wie Hexan, Trotyl, Butan, Karbonoxid oder Ethanol verwendet, das erhitzt wird. Nachdem das Lösungsmittel verdunstet ist, erhält man einen wachsartigen Stoff, der als ‘essence concrete’ bezeichnet wird. Nun vermischt man diesen mit Alkohol und reduziert so die pflanzlichen Komponenten und Wachse. Der Alkohol verdunstet und das Ergebnis ist ein reiner Stoff.

 

  • Molekülsynthese - Das ist ein neueres Verfahren zur Herstellung synthetischer Duftstoffe. Bei der Molekülsynthese werden die Duftstoffe künstlich nachgebaut und man erhält einen naturidentischen Duftstoff.

 

  • Chromatographie und Sprektographie - Die Duftstoffe werden mittels dieser Verfahren von Massen analysiert und dann künstlich produziert.

 

  • Softact®-Methode - Diese Methode wurde von der Firma Firmenich entwickelt. CO2 wird so unter Druck gesetzt, dass es sich verflüssigt. Unter diesen Umständen nimmt das CO2 die Eigenschaften seines Lösungsmittels an. Der Duft wird dann wieder verringert und das CO2 geht wieder in den gasförmigen Zustand über. Der reine Duftstoff bleibt als Ergebnis über. Mit dieser Methode ist es möglich, Düfte zu gewinnen, die nicht flüchtig sind wie zum Beispiel Gewürze oder sehr trockene Rohstoffe.

 

Die Rohstoffe oder Zutaten des Parfüms

Bevor der Herstellungsprozess beginnen kann, müssen die Rohstoffe gesammelt werden. Oft kommen Früchte, Gewürze, Harze, Blätter, Balsame und Gräser zur Verwendung. Blüten sind oft sehr wichtig, weil es eine Herausforderung ist, Parfüm ohne jegliche Blütenessenzen herzustellen. Große Parfümhäuser besitzen oft ihre eigenen Blumenfelder, um sicherzustellen, dass sie genug Rohstoffe zur Produktion ihrer Düfte verfügbar.

Oft sind auch tierische Produkte in Parfümen enthalten, wie z.B. Ambergris von Pottwalen, Zibet und Moschus vom männlichen Hirsch. Da in der Natur nicht immer alle Düfte verfügbar sind, einige einfach zu teuer sind oder die Naturschutzgesetze ihre Verwendung einschränken, sind synthetische Duftstoffe eine gute Möglichkeit, um sie zu imitieren und zu ersetzen. Synthetische Duftstoffe haben im vergangenen Jahrhundert den Parfümeuren eine neue Welt eröffnet. Sie konnten nun Düfte verwenden, deren Massenherstellung wirtschaftlich unmöglich war. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Eichenmoos, das heute sehr oft in der Basisnote zu finden ist. 

Auch bei synthetischen Duftstoffen gibt es große Qualitätsunterschiede, die man recht einfach herausriechen kann.

 

Der Parfümeur komponiert das Parfüm

Parfümherstellung Zutaten und Duftstoffe

Um Parfüme zu kreieren, müssen Parfümeure umfangreiche und zeitaufwändige Tests und Mischungen durchführen. Der Prozess kann mehrere Monate oder sogar Jahre dauern und Hunderte von Inhaltsstoffen benötigen, bis der Parfümeur das gewünschte Ergebnis erhält. Die frisch extrahierten Öle werden nun nach dieser Formel gemischt.

Die Ölmischungen werden nun mit Alkohol gemischt, um die Inhaltsstoffe zu verdünnen und sie als Parfüm zu verwenden. Die Menge des zugegebenen Alkohols bestimmt, ob die Flüssigkeit ein Parfümwasser, ein Eau de Perfume oder ein Eau de Toilette ist. Ein Eau de Cologne ist das schwächste dieser drei Parfümarten. Sein Alkoholgehalt ist am höchsten, und es enthält nur bis zu 10% Parfümöle. Eau de Toilette hat bis zu 15% ätherisches Öl und enthält weniger Alkohol als ein Parfümwasser. Das Eau de Perfume, das den geringsten Alkoholgehalt hat, hat den stärksten Duft, mit 20-30% ätherischen Ölen.

Im Parfümgeschäft heißt der für das Testen und Mischen verantwortliche Experte "Nase".

Die "Nase" ist jemand, der umfassend über Düfte geschult ist, der versteht, wie Düfte komponiert werden, um verschiedene Wirkungen zu erzielen. Eine gründliche Kenntnis der Inhaltsstoffe ist unerlässlich - wie jeder einzelne riecht, wie man zwischen Düften unterscheidet und wie sie miteinander interagieren.

Eine "Nase" zu sein, ist keine leichte Aufgabe. Sicher ist ein Talent und ein eine Begeisterung für Parfüme und Düfte unerlässlich. Zusätzlich muss eine professionelle "Nase" eine Parfümerieschule besuchen oder einen Spezialkurs in Parfümerie an einer anerkannten Universität absolvieren. Oft haben sie auch noch andere Qualifikationen, wie z.B. einen Abschluss in Chemie.

 

Der Alterungsprozess des Parfüms

Nachdem die Öle extrahiert, gemischt und mit Alkohol verdünnt wurden, ruht das Parfüm nun für einige Zeit. Dieser Prozess hilft, dass sich die Parfümmoleküle mit dem Alkohol vermischen können. Diese Zeit nennt man den Alterungsprozess. Während dieser Zeit wird das Parfüm in einem dunklen und kühlen Bereich aufbewahrt. Hier bleibt es mindestens einige Tage lang. Einige Hersteller lassen ihre Parfüms für mehrere Monate ruhen. Nach dem Alterungsprozess wird der Geruch stärker sein als vor dem Alterungsprozess. Der Alterungsprozess ist auch wichtig, falls man selber Parfüme herstellt. Natürlich kann man das Parfüm sofort verwenden, aber das Ergebnis wird nicht perfekt sein.


Kommentare (1)

gravatar
Marie
Veröffentlicht am 2023-01-12 15:04:21
Danke für den Artikel. Ich habe mir noch nie so genau Gedanken über die Herstellung von <a href="https://parfumgroup.de/duefte">Parfums</a> gemacht, aber ist wirklich sehr interessant.
gravatar
Emilia Scholz
Veröffentlicht am 2020-12-10 16:21:48
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag über die Herstellung von Parfüms.
Ich kriege nie genug von Parfüms und am liebsten sind mir sanfte und liebliche Düfte. Befasst habe ich mich leider nie mit der Herstellung. Dass einige Hersteller ihre Parfüms über Monate ruhen lassen, hat mich sehr überrascht und zugleich fasziniert. Super interessant!
Ich hatte mich auch nach einigen Drogerien umgeschaut und bin auf Interessantes gestoßen.
https://www.centralapo.at/parfumerie--drogerie/parfumerie
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