Haare färben mit Farben oder Tönungen auf chemischer Basis ist leicht und unkompliziert.
Leider leidet das Haar und die Kopfhaut mit der Zeit durch die Belastung mit Chemikalien.
Eine Alternative stellt hier das Färben mit Henna oder Pflanzenhaarfarben dar. Man erhält schöne Farbergebnisse, ohne dass die Haarpracht leidet und das Haar wird zudem natürlich gepflegt.
Anrühren der Hennapaste und unkompliziertes Auftragen
Das Färben mit reinem Henna ist einfach und unkompliziert. Einfach das Hennapulver mit kochendem Wasser anrühren und es eine Weile in warmer Umgebung stehen lassen. Die Wartezeit nach dem Anrühren verstärkt die Färbewirkung.
Da es manche als unangenehme empfinden, dass die angerührte Hennapaste relativ schnell bröckelt beim Auftragen, kann man ein wenig Xanthan verwenden. Das Xanthan(wirklich nur ein wenig) über die anrührte Paste streuen, verrühren und abwarten bis es geliert. Das Bröckeln und Krümeln beim Auftragen sollte nun der Geschichte angehören.
Auftragen und Einwirkungszeit
Wichtig ist es beim Auftragen der Paste unbedingt Handschuhe zu tragen, da man hinterher sonst nicht nur rote Haare sondern auch rote Hände hat! Das Henna trägt man auch wie beim normalem Färbevorgang von den Haarwurzeln beginnend auf. Bei längeren Haaren, deren Spitzen leicht austrocknen, empfiehlt es sich, nur beim ersten Mal bis in die Spitzen zu färben. In folgenden Färbungen ist es besser die Spitzen auszusparen.
Die Einwirkungszeit sollte mindestens zwei Stunden betragen, besser jedoch mehrere Stunden. Die Haare währenddessen gut abdecken(Mit einer Duschhaube oder Frischhaltefolie). Zum einen bleibt das Henna dann durch die Körpertemperatur schön warm, was die Färbung verstärkt. Zum anderen trocknet die Paste nicht aus(Getrocknete Hennapaste oder Pflanzenpaste lässt sich schwer auswaschen.). Man kann auch zusätzlich noch eine Mütze oder ein Handtuch über die Haube tragen für eine bessere Wärmewirkung.
Auswaschen ohne Shampoo
Henna und Pflanzenfarben ohne Shampoo auswaschen. Zuerst wird die Paste mit warmem Wasser ausgewaschen. Anschließend wird der letzte Rest mit einer silikonfreien Spülung(Conditioner) ausgewaschen. Shampoo sollte frühestens am nächsten Tag verwendet werden. Im Anschluss kann man die Haare noch mit kaltem Wasser spülen oder alternativ eine Essig- oder Zitronenspülung verwenden(Nicht bei trockenen Haaren).
Beim Abtrocknen ein rotes oder dunkles Handtuch verwenden, da die feuchten Haare noch Farbe abgeben.
Pflanzenhaarfarben, Hennafarben und Indigo
Während man bei reinem Henna mit kochendem Wasser anrührt, ist dies bei Indigo und Pflanzenhaarfarben mit Indigoanteil unbedingt zu vermeiden. Das kochende Wasser zerstört die Indigostruktur und es kann dadurch nicht mehr gut färben.
Graue Haare natürlich Färben mit Henna und Indigo
Färbt man graue Haare mit reinem Henna, erhält man rote Haare. Bei einigen grauen Haaren erhält man so einen Strähncheneffekt, der bei dunkler Naturhaarfarbe sehr schön aussehen kann.
Bei zunehmendem Grauanteil der Haare ist das Ergebnis nicht mehr so schön.
Da graue Haare aufgrund ihrer Struktur Indigo und Pflanzenpulver nicht gut annehmen, färbt man einfach mit reinem Henna vor und trägt im zweiten Gang reines Indigo oder die gewünschte Pflanzenhaarfarbe auf.
Den gewünschten Farbton finden
Die natürliche Haarfarbe spielt eine große Rolle dabei, wie das Farbergebnis von reinem Henna dann aussieht. Blonde und dunkelblonde Haare erhalten ein Orange bzw. Karottenrot. Braune Haare werden rot bis dunkelrot, während schwarze Haare einen rötlichen Schimmer erhalten, den man nur bei bestimmtem Lichteinfall sieht.
Mit Pflanzenhaarfarben, die neben Henna noch andere färbende Pflanzenpulver wie Indigo oder Shikakai enthalten, lassen sich weitere schöne Farbnuancen erzielen.
Für blonde Haare können wir Cassia empfehlen, welches Haaren eine schönen, goldigen Glanz verleiht.
Henna und Pflanzenhaarfarben findet Ihr auch in unserem Shop.
Silikonfreie Haarpflegeprodukte
Viele Shampoos und Spülungen enthalten Silikone, die sich als Schicht um die Haare legen und so Henna und Hennamischungen keine Chance lassen, die Haare zu färben bzw. kein gutes Farbergebnis zulassen.
Silikone verstopfen die Kopfhaut und machen das Haar mit der Zeit schwer und kraftlos.
Wer mit Henna & Co. färben möchte, sollte besser auf silikonfreie Shampoos und Haarspülungen umsteigen. Es gibt mittlerweile eine schöne Auswahl, da auch die großen Marken dieses Kundenbedürfnis erkannt haben.
Es kann einige Wochen dauern, ehe sich die Silikone ausgewaschen haben. Es gibt zwar auch Extrashampoos, die Silikone schnell entfernen, aber diese strapazieren gleichzeitig auch das Haar, so dass wir die Verwendung nicht empfehlen.
Farbtonvertiefung durch wiederholtes Färben
Henna färbt die Haar und ist keine Tönung, die sich wieder auswäscht. Durch das Haarewaschen wird lediglich der Farbton etwas blasser. Je öfter man die Färbung wiederholt, desto mehr vertieft sich der Farbton, wodurch der Ansatz dann etwas heller ausfallen kann. Wer das nicht möchte, färbt daher einfach nur den Ansatz und frischt in längeren Intervallen das gesamte Haar auf.